Le Restaurant "XA" in Saint-Rémy de Provence, Foto: castel-franc.comSalon du Restaurant chez "XA", Saint Rémy, Provencegedeckter Tisch im Restaurant "XA", Saint-Rémy, ProvenceSpeisekarte des Restaurants "XA" in Saint-Rémy, Provence***Restaurant chez "XA" a Saint-Rémy de Provence ***

Mit dem Restaurant "XA" in Saint-Rèmy de Provence verbindet uns eine lange andauernde Freundschaft. Hier haben wir gelernt, dass man "Seetang" auch essen kann, hier haben wir den ausgezeichneten "Frigolet"-Liqueur und manchen guten Wein der Provence kennen gelernt. Vor allen Dingen aber durften wir hier stets den sehr besonderen Service des wunderbaren (und inzwischen leider verstorbenen) Inhabers Xavier genießen...

Seit unserem ersten Besuch in Saint-Rémy (1990) hat der Ort sich sehr verändert; nicht immer zu seinem Vorteil. Etwas ist  jedoch gleich geblieben: le "XA". Nun führt Martine das inzwischen älteste Restaurant von Saint-Rémy de Provence, beständig gut, und immer einen Besuch wert.

Deshalb, ohne jeden Zweifel: Unser Coup de Cœur N° 1! 

Vor vielen Jahren kamen wir, aufmerksam geworden durch einem Artikel in einem "Merian"–Heft über die Provence, erstmals nach Saint-Rémy.1990, der Ort war noch recht unbekannt; er gab sich jedenfalls nicht "en vogue". Zwar kursierten Gerüchte, dass sich Caroline von Monaco im Sommer hier aufhalten würde, sonst erinnerte Saint-Rémy jedoch eher an die Zeit von Nostradamus (dessen Geburtshaus durch eine Gedenktafel kenntlich gemacht ist).

Zwischen vielen alten Häusern und einzelnen Geschäften stießen wir, am Anfang des Boulevard Marabeau, auf das Restaurant "XA". Seine hell gestrichene Fassade
  mit knallroten Fensterläden und einer ebensolchen Markise 
  hob sich deutlich ab vom beschaulichen Erscheinungsbild
  des Ortes und wirkte dennoch sehr einladend!
  "Depuis 1985", so stand auf der Markise. Offenbar legte man
  hier also Wert auf eine (wenn auch noch nicht allzu lange)
  bestehende Tradition. Die Inneneinrichtung, mit vielen
  Art-Déco-Artikeln und einem Scherenschnitt der jungen
  Brigitte Bardot, ergab einen gelungenen Stilmix...
  Alte Tische, deren Oberfläche ebenfalls in einem warmen 
  Rotton strahlte, waren schlicht, aber dekorativ, eingedeckt.
  Auf jedem Platz eine große weiße Papierserviette (darauf,
  rot und von Hand aufgestempelt), ein "xa". Daneben das
  Besteck, darüber die Gläser für Wein und Wasser. Und, mit der Hand geschrieben, die Speisekarte. Leckere Vorspeisen, Hauptgänge und Desserts konnte man beliebig zu einem Wunschmenü mit Festpreis kombinieren.

Empfangen wurden wir von einem witzigen kleinen Herrn mit Zigarillo im Mundwinkel, der freundlich die (damals für uns noch recht unbekannten) Bestandteile der Speisekarte erklärte und auf Nachfrage den eigentümlichen Namen des Restaurants. Er heiße Xavier, wie das Restaurant. Allerdings verkürzt auf die ersten beiden Buchstaben seines Vornamens, eben: "chez XA".

Auf einem Teller am Nachbartisch sahen wir merkwürdig erscheinende Zutaten: Eine Art von Seetang, angerichtet auf dunkelroten, dünnen Fleischscheiben. Unsere skeptischen Blicke bemerkte Xavier sofort. Das sei "Salicorne", teilte er mit. Eine Pflanze, die auf den salzigen Böden der Carmargue wachse, von seiner Frau Martine in der Küche nur ganz kurz erhitzt werde und in einer Vinaigrette bestens mit der geräucherten Entenbrust harmoniere. Wir sollten es einfach einmal probieren – es war köstlich!!!  

Auch unserer Frage nach der Empfehlung eines Weines aus der Region kam er gerne nach. Es war ein "Cuvée Aurelia" von "Terres Blanches", den wir bis heute in bester Erinnerung haben.

  Nichts anderes gilt für seine Empfehlung zum 
  abschließenden Digestif. Er habe eine traditionelle
  Spezialität aus der Region anzubieten, nämlich einen 
  kräftigen Mönchslikör, den Frigolet. Sollten wir ihn
  nicht mögen, müssten wir auch nicht bezahlen...
  So freundlich wurden wir selten in einem Restaurant 
  empfangen. Und ebenso freundlich wurden wir von
  "Xa" anschließend verabschiedet. Der "Frigolet" ging
  auf's Haus - nicht etwa, weil er uns nicht geschmeckt
  hätte, im Gegenteil. Nach unserem Dank für seine
  ausgezeichnete Empfehlung schenkte Xavier vielmehr  ein weiteres Gläschen ein; "encore un pour la route", wie er verschmitzt bemerkte. Und dann noch seine Martine aus der Küche hinzu holte, um mit uns anzustoßen.

Glücklicherweise mussten wir damals nur zu Fuß auf den nicht allzu weit am Ortsrand gelegenen Campingplatz laufen, um ins Bett zu gelangen. Jedenfalls war es bis dahin unser schönster Besuch in einem französischen Restaurant.

An diesem Zusatnd hat sich bisher nichts geändert – denn das "XA" bietet etwas, was heute in der Gastronomie äußerst selten zu finden ist: Beständigkeit!

Eigentlich sind wir seitdem jedes Jahr im Urlaub wieder dorthin zurück gekehrt. Und wir wurden jedes Mal ebenso herzlich begrüßt wie bei dem ersten Besuch. Auch wenn wir meist nur eimal jährlich dort eingekehrt sind, entwickelte sich mit der Zeit eine regelrechte Freunschaft zu Xavier und Martine.

Inzwischen handelt es sich bei dem "XA" um das älteste Restaurant von ganz Saint-Rémy. In dieser Zeit hat auch seine Speisekarte kaum eine Veränderung erfahren (was durchaus positiv gemeint ist):

Martine kocht ausschließlich mit frischen und einfachen Zutaten. Da gibt es neben der oben bereits erwähnten, in dünne Scheiben geschnittenen Entenbrust mit Salicorne und ihrer vorzüglichen Vinaigrette weitere überraschende Vorspeisen: 
Wie hier, die grünen Bohnen mit Flusskrebsschwänzen...
Den Hauptgang kann (als kleine Reminiszenz der Reisen nach Indien, welche Xavier und Martine während der Winterpause immer gemacht haben) zum Beispiel ein hervorragendes Madras Curry bilden. Oder ein besonders guter Klassiker – die Filets de Rouget.

Und als Dessert eine "Marquise au Chocolat" mit crème anglaise. Wenn es die Jahrezeit zulässt, auch frische Brousse (ein sehr junger Frischkäse aus Schafsmilch) mit passierten Himbeeren.

Das aus der Karte beliebig zu kombinierende Menü kostet aktuell 30,00 EUR (und wir hatten in all den Jahren nicht den geringsten Grund zur Klage). Dazu gibt es eine Weinkarte, die von ausgesuchten reginonalen Erzeignissen (insbesondere der A.O.C. Les Baux) geprägt ist, durchaus aber noch andere schöne Weine im mittleren Preissegment bietet.

Leider ist Xavier vor drei Jahren gestorben, so dass das Restaurant nun von Martine alleine weiter betrieben wird. Zwar war Xavier immer so etwas wie der "Frontman" einer kleinen Band, der den Kontakt zum Publikum hergestellt hat. Aber die "Musik", welche seit jeher Martine in der Küche veranstaltet hatte, geht genau so gut weiter.

Hier zeigt sich die wirkliche Qualität des "XA": Es hat viele Stammgäste, die immer wieder gerne dorthin zurück kehren, Urlauber wie Einheimische. Die meisten davon seit vielen Jahren. Wir können ihnen (und uns) nur wünschen, dass das "XA" noch lange existiert!!!

Merci, Martine - und Xavier. 

 

  Info:
 
"Chez XA"; 
 24 Boulevard Mirabeau,
 13210 Saint-Rémy de Provence
 Tel.: 0033 - 490924123

 Öffnungszeiten: Anfang April - Ende Oktober
 (über den Winter geschlossen),
 täglich außer Mittwochs, 12:00 - 14:30 Uhr,
 abends ab 19:00 Uhr

 

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Kommentare

I had been to this restaurant and to be frank, it was real tough for me to pronounce the name of the restaurant and still is. The food they serve here is so delicious and you will not be regretting about the visit you have made. I suggest you to go with the chef’s special, if you are a first timer. fresh install of windows

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