La Source de la Sorgue, Fontaine-de-Vaucluse, by: Castel Franc/ ProvenceDie Quelle der Sorgue, "Fontaine de Vaucluse", by: castel-franc.com

Oberhalb des kleinen Örtchens Fontaine-de-Vaucluse entspringt die Sorgue, einer der schönsten Flüsse Frankreichs. Ihre grandiose Quelle können Sie jetzt durch einen virtuellen Tauchgang entdecken!

Am Fuße einer hohen Felswand befindet sich Frankreichs größte Quelle (mit einem jährlichen Wasseraustritt bis zu 700.000.000 Kubikmeter rangiert sie weltweit an fünfter Stelle) – die „Fontaine de Vaucluse“. Eigentlich handelt es sich eher um einen unterirdischen Fluss, der hier mit starkem Druck wieder an die Oberfläche tritt. 

Die Sorgue bein unterschiedlichen Wasserständen

Der Wasserstand der Fontaine ist, je nach Jahreszeit, sehr unterschiedlich:


Foto: Philipp Hertzog, by: Wikimedia

Bei längeren Trockenzeiten präsentiert sie sich als großes Loch in der Felswand. Wer zu ihr herabsteigt, kann tief in das unwirklich türkisblaue Wasser blicken.
 


Foto: Jörgen Kipp/ Castel Franc

Nach stärkeren Regenfällen ist dieser Einstieg hingegen bis über seinen oberen Rand hinaus mit Wasser gefüllt. Die Quelle der Sorgue präsentiert sich dann als kleiner See.
 


Foto: Abujoy, by Wikimedia

Insbesondere im Frühjahr, nach der Schneeschmelze, oder nach größerem Regen ergießt sich die Sorgue daraus mit lautem Getöse in ihr Flußbett. Nun entspringt ein großer breiter Strom direkt aus dem Felsen – und die austretenden Wassermassen sind gewaltig: mehr als 20.000 Liter je Sekunde! Zuschauer aus aller Welt werden von diesem Spektakel angezogen.

Beeindruckend ist die Fontaine aber nicht nur bei ihrem Überlauf, sondern auch bei einem Tiefstand – insbesondere wenn man, sehr vorsichtig, an den Rand des Trichters in der Höhle herabsteigt!

Das Sorguomètre – die Messlatte der Fontaine de Vaucluse

Gemessen wird ihr Pegelstand mit dem "Sorguomètre", einem in der Quelle fest installierten Maßstab. Ab einem Niveau von 21,07 Meter beginnt der Überlauf der Sorgue. Den aktuellen Pegelstand können Sie (auf der Webseite des örtlichen "Office de Tourisme") mit einem Klick auf den folgenden Link ersehen:

Stand des SorguemètreDer Ursprung des unterirdischen Flusses, der diese einzigartige Quelle speist, ist trotz aufwändiger Forschungen weiterhin ungeklärt. Sicher scheint nur, dass der karstige und mit vielen Spalten versehene Fels im weiten Umkreis der „Fontaine“ sehr viel Wasser in die Tiefe sickern lässt, welches dann – unter großem Druck – in dem Schacht der Höhle nach oben steigt.

Bisherige Erkundungen der Fontaine de Vaucluse
Foto: Zubro/ Wikimedia

Viele Taucher haben bereits einen Abstieg gewagt, um das Geheimnis der Höhle zu ergründen. Es ist kein angenehmes Bad, denn die Sorgue tritt stets mit einer Temperatur von nur 12° nach oben. Jéan Negri, ein Berufstaucher aus Marseillle, erreichte 1938 die Tiefe von 30 Meter. Er dürfte noch mit einer Montur ausgestattet gewesen sein, die diesem Modell der Firma "Draeger" (1936) entspricht. Im August 1946 konnte Jacques-Yves Cousteau auf immerhin 46 Meter herabtauchen, erstmals unter Benutzung eines Lungenautomaten. Einige Jahre später (1953) gründete sich dann die speläologische Gesellschaft der Fontaine de Vaucluse, "SSFV". Sie widmet sich der Erforschung dieser einzigrtigen Quelle und ihres verzweigten Höhlensystems und wirkt seitdem an allen (legalen) Tauchgängen mit. Falls Sie also selbst einmal herabsteigen wollen, nehmen Sie vorab dorthin Kontakt auf !

Begleitet von der "SSFV" unternahm das Team um Jacques-Yves Cousteau 1955 einen neuen Versuch, bis auf eine Tiefe von 75 Meter. Jedoch war der Grund der Höhle immer noch nicht erreicht. Daran änderte sich 1981 nichts, als ein Taucher (dank neuer Technik und neuer Mischung des Atemgases) – auf 153 Meter kam.

Ab 1974 sperrte die Gemeinde von Fontaine-de-Vaucluse die Grotte für Taucher.

Trotzdem schaffte es der deutsche Jochen Hasenmayer, im September 1983 durch einen (ungenehmigten) Alleingang – nur begleitet von seiner Frau – auf die Rekordmarke von 205 Meter in den engen Schacht der Grotte zu tauchen. Über 9 Stunden dauerte diese Tour, 400 kg Ausrüstung wurden benötigt. Den Grund der Quelle zu erreichen, blieb ihm jedoch verwehrt. Zu eng wird der Durchlass des Tunnels in der Tiefe, zu groß ist der Druck des von dort aufsteigenden Wassers.

Vor einiger Zeit ist es der SSFV gelungen, einen Tauchroboter bis 315 Meter herab zu lassen. Seine Bilder sind phantastisch; der Grund der Fontaine de Vaucluse konnte allerdings auch dieses technischen Wunder nicht erreichen.

Virtueller Tauchgang in die Fontaine de Vaucluse

Als besonderes Erlebnis können Sie neuerdings sogar trockenen Fußes in die Tiefen der Fontaine de Vaucluse eintauchen. Der bekannte Unterwasserfotograf Christoph Gerigk (dessen großartige Reportagen unter anderem in der "GEO" veröffentlicht wurden) hat unter Mitwirkung des SSFV einen virtuellen Tauchgang entwickelt, der einfach faszinierend ist!

Klicken Sie einfach auf das folgende Bild – es leitet Sie auf die Webseite des SSFV. Dort finden Sie links am Rand das Feld "Lancer la visite", welches zur Übersicht der Bedienungsfunktionen führt. Dort müssen Sie noch auf "Démarrer la visite virtuelle" klicken – dann auf "continuer"...

Der kleine Taucher, der nun zu sehen ist, lässt sich über eine variantenreiche Menüleiste in die Tiefe steuern!

Viel Spaß bei diesem einzigartigen Tauchgang! (©: SSFV und Christoph Gerigk)

 

INFO:

Weitere Informationen erhalten Sie über die Webseite der "SSFV", die sich per Klick in den vorstehenden Link in einem neuen Fenster öffnet!

Über diesen Direktlink gelangen Sie (im neuen Fenster) zu einem Beitrag aus der "GEO" (06/2004) über die Fontaine de Vaucluse – mit tollen Bildern des Unterwasserfotografen Christoph Gerigk

Läuft die Fontaine de Vaucluse derzeit über?
Den aktuellen Stand des "Sorguomètre" sehen Sie auf der Webseite des örtlichen "Office de Tourisme". Klicken Sie hier, um sich zu informieren!

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