Renault Alpine 110 als Seifenkiste / Caisses à Savon in VelleronSeifenkistenrennen in Velleron, Provence: vor der Bar du SportSeifenkistenrennen in Velleron, Provence: vor er SchikaneSeifenkistenrennen in Velleron, Provence: auf der IdeallinieSeifenkistenrennen in Velleron, Provence: steil bergabSeifenkistenrennen in Velleron, Provence: sportiv als Duo

Der Sonntag Mitte April steht in Velleron nicht nur für Frühlingszauber, sondern auch für große Spannung: Heute gehen die wagemutigen Fahrer der Caisses à Savon an den Start, um sich dem Rausch der Geschwindigkeit hinzugeben.

Im Fahrerlager herrscht bereits am Morgen nervöse Spannung. Was aber nicht daran liegt, dass die "Boxengasse" auf dem Parkplatz vor der Arztpraxis eingerichtet ist (hier befindet sich nur zufällig der höchste Punkt des Ortes). Vielmehr gilt es, den spektakulären Rennwagen den letzten Schliff zu geben, um anschließend bloß keine Sekunde auf den steilen Straßen zu verlieren.

Das Rennen in Velleron ist nämlich eine der Veranstaltungen, die als Qualifikation zu den französischen Meisterschaften angesetzt sind. Entsprechend hoch ist die Motivation der Fahrer – und es wird viel Wert auf das Material gelegt.

Man hat fast das Gefühl, dass hier keine "Seifenkisten" an den Start gehen, sondern richtige Rennwagen. Zwar sind auch einige Spaßfahrzeuge dabei (zum Beispiel eine große Rotweinflasche auf Rädern), die meisten der Flitzer ähneln aber durchaus
ihren großen Vorbildern. Dabei ist es egal, ob ein "Vaillante" aus der berühmten Comic (mit seiner schnittigen Verkleidung) nachgebildet wird oder ein Renault Alpine 110 aus den 60er Jahren: Sicherheit geht natürlich vor! Sogar ein Hosenträgergurt ist in vielen Fahrzeugen zu sehen – und auch der stabile Überrollbügel darf nicht fehlen. Wie ließe sich der funkelnde Integralhelm dem Publikum auch sonst so schön präsentieren? Nicht weniger glanzvoll als die Helme der Fahrer sind die Chassis der Fahrzeuge: Ob sie dem Boliden winschlüpfrig wie eine Haut als Vollverkleidung anliegt oder die technisch aufwändigen Federbeine frei lässt, egal. Jedenfalls ist die Verkleidung der Renner ein echter Hingucker!

Es kommt nicht darauf an, ob hier echte Hobby-Ingenieure am Werk sind oder nur leidenschaftliche Garagenbastler. Jeder will im Rennen den ersten Platz belegen, das kleine Preisgeld verdienen und sich, vor allen Dingen, mit dem Siegerkranz als der Held des Dorfes feiern lassen.

Gestartet wird dabei übrigens nicht von einer Rampe. Es heißt vielmehr, sich selbst den ersten Schwung zu holen. Und zwar mit den Händen, wie beim Bobfahren. Dabei ist voller Körpereinsatz gefordert.

Bereits nach der ersten Linkskurve wird nämlich die "grüne Hölle" durchfahren, das mit Wein umrankte Vordach der Bar du Sport. Hier sitzt das sachverständige Publikum gemütlich bei einem Gläschen zum Frühschoppen und applaudiert den
vorbei zischenden Piloten. Direkt im Anschluss, wenige Meter weiter, verlangt eine üble Schikane volle Konzentration. Dort warten die Fotografen – denn wer in der engen und auch recht steilen Doppelkurve nicht die Ideallinie findet, der landet in der Absperrung. Oder spätestens im Blumenkübel des Hauses direkt hinter der Kurve. Es wäre nicht das erste Mal, dass die hübsche Bepflanzung ein Opfer der Rennleidenschaft wird.

Hinter der Kurve windet sich die Straße, mit gehörigem Gefälle, weiter durch den Ort. Die besten der Fahrer nehmen jetzt wirklich Tempo auf, und gleich hinter der nächsten Kurve sind tollkühne Drifts zu sehen. Wer es hier mit quietschenden Reifen schafft, der nähert sich flott dem Ziel. Und hat gute Aussichten, zum Rennkönig von Velleron gekürt zu werden. Bis ihm im nächsten Jahr anderer Konkurrent den Titel streitig machen wird.

Einen schönen Film über dieses Spektakel finden sie hier:

Das Video stammt von wobtv, es wurde freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Vimeo.
(Die Seiten der Anbieter öffnen beim Anklicken jeweils in einem neuen Fenster).

Vielleicht lassen Sie sich ja animieren, um in nächsten Jahr als Zuschauer dabei zu sein. Oder selbst einmal in das Cockpit zu steigen?

Denn zur allgemeinen Gaudi wird dem einen oder anderen Zuschauer gegen Ende der Veranstaltung die Gelegenheit gegeben, sein fahrerisches Können zu erproben. Was bei der sehr direkten Lenkung der kleinen Flitzer zwar manchen Rempler verursacht. Wenn Sie aber anschließend die strahlenden Gesichter der Debutanten sehen, wird schnell klar, dass sich die Veranstalter über fehlenden Zulauf im nächsten Jahr keine Sorgen machen müssen!


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